17.05.1814.
200 jahre verfassungstag.
unabhängig voneinander haben mehrer norweger und den nationalfeiertag so beschrieben: „für kinder wie weihnachten und geburtstag zusammen: jeder darf so viel eis, hot-dogs und süßigkeiten essen, wie er will!“
positive konditionierung. die fruchtet:
wir brechen zeitig auf um mit dem linienbus in die innenstadt zu kommen. hier sind schon seit dem frühen morgen jung und alt auf den beinen.
jeder hat sich fein herausgeputzt. wer keine traditionelle kleidung trägt, holt seinen besten zwirn aus dem schrank. dazu trägt man schleifen und bänder in den farben der norwegischen flagge.
die prozession, vergleichbar mit deutschen fest-/kirmesumzügen zieht durch weite teile der stadt. wir stehen in der nähe des festplatzes, wo die strecke endet. an dem sehr langen umzug nehmen allerlei vereine, gruppierungen, verbände usw. teil. ein bunter aufmarsch mit abwechslungsreichem programm. auch dabei: bergens hebammen. „jordmor pa vei“ – hebammen unterwegs…
der menschenauflauf in norwegens zweitgrößter stadt ist enorm. beachtlich, wie ruhig und gesittet es dennoch zugeht. es ist in norwegen nicht erlaubt, öffentlich alkohol zu trinken. und statt zu rauchen wird snooze, ein kautabak in kleinen „mini-teebeuteln“, benutzt. der große festplatz steht voller friedlich feiernder menschen. auf dem dach eines cafe’s stehen zwei polizisten mit ferngläsern. macht sinn, denn nun tritt statsministerin erna solberg, norwegens angie und gebürtige bergenerin, ans rednerpult. man hört aufmerksam zu. die rede der regierungschefin ist nicht übertrieben lang und auch die anderen redner fassen sich kurz. zwischen einzelnen programmpunkten singt der ganze festplatz gemeinsam die strophen der – sehr melodischen – nationalhymne.
kurz darauf landen im direkt angrenzenden, großen parkteich mehrer fallschirmspringer und ein paraglider. danach fechten kinder
mit mini-jollen einen mini-segelwettbewerb aus und auf dem festplatz versuchen einige sich an dem holzsstamm, für dessen erklimmen oben ein preis wartet.
die menschenmassen verteilen sich langsam in der stadt und auch wir streifen ein bisschen durch bergen. in den bars und cafe’s, auf den booten und yachten und in den wohnungen der stadt wird nun ordentlich gefeiert. das hinterlässt im laufe des nachmittags spuren an dem ein oder anderen. wir haben am abend vieles gesehen, reichlich hotdogs gegessen und beschließen, auf fackelzug und feuerwerk zu verzichten. müde geht es zurück zum scandibus.