Monthly Archives: August 2014

@home

wir wachen im naturpark kellerwald-edersee in bad zwesten zum letzten mal auf dieser reise im scandibus auf. bei kaiserwetter führt es uns zunächst zur dammühle nach marburg. lammkarree und zanderfilet. sehr lecker.

die kurze, verbleibende strecke zu meinen eltern, dem startpunkt unserer tour, führt uns an der strassenkreuzung vorbei, auf der wir uns vor genau 4 monaten mit dem fernreisenden-gebet um bewahrung auf und gute erlebnisse neben der strasse bei der rennleitung angemeldet haben. beides wurde gänzlich erfüllt – wir sagen: gott sei dank!

auf einer anhöhe in medenbach, meinen heimatort uckersdorf im hintergrund, nehmen wir die letzten „urlaubsbilder“ vor dem scandibus auf und kommen nach 12.860 kilometern daheim an. gesund, unfallfrei, gut erholt und voller schöner eindrücke.

diese reise ist um.

nach der reise ist vor der reise.

„wir sagen dankeschön und auf wiedersehen,
schau’n sie bald wieder rein, denn etwas schau’n muss sein!
und heißt es bühne frei, dann sind sie mit dabei,
die show muss weitergehn, auf wiedersehen…“

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comthurey

heute bauen wir unser camp am malchiner see ab. johannes macht sich auf den weg zur nordsee und wir haben für nachmittags einen besichtigungstermin für ein haus an einem kleinen see in wokuhl-dabelow.

das winzige örtchen comthurey liegt im müritz-nationalpark zwischen den beiden idyllischen städtchen neustrelitz und fürstenberg. leider stellt sich heraus, dass der direkte zugang zum see nicht zum grundstück gehört, sondern nur aufgrund einer absprache mit dem nachbarn gegeben ist. ansonsten ein sehr interessantes haus. naja. aber eben nicht das „haus am see“. also nicht „richtig“…

wir brechen richtung heimat auf und fressen fleissig kilometer. ab kassel geht es richtung marburg auf der landstrasse weiter. wir sind müde und kaputt und wollen lieber morgen in ruhe zuhause ankommen – also machen wir 1 1/2 stunden vor medenbach in bad zwesten auf einem wohnmobilstellplatz zum wohl letzten mal für diese reise halt für die nacht.

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boatsurfin‘

sonnig bis leicht bewölkt zieht es uns auf den malchiner see. es gibt leider gar keinen wind.

kurzerhand wird das surfbrett mit leinen am heck von johannes boot befestigt und statt windgetrieben bringen uns stolze 15 zweitakt-ps auf fahrt. die ist aber ganz ordentlich und wir haben stundenlang riesenspass mit board hinter dem boot. alleine auf einem großen see. weltklasse. maxine und ich beeindrucken johannes damit, dass wir als anfänger sofort auf dem brett stehen und lenken können, und dementsprechen stolz und zufrieden sind wir dann auch. diese ganze wassersportsache muss irgendwie intensiviert werden, das ist gut und macht riesig spass!

am abend kommt noch einmal etwas wind auf, und johannes windsurft uns einen vor. dann brennt der grill und gemütlichkeit ist wieder angesagt.

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malchiner see

auf dem malchiner see machen maxine und ich die ersten windsurfversuche. das wasser ist bis weit in den see hinein flach genug zum stehen und der wind geht sanft und gleichmäßig. ideale bedingungen.

es gelingt uns unter der anleitung von johannes sehr schnell, auf dem kippeligen brett zu stehen und den mast und das segel aufzurichten. und schwups, der kahn kommt in fahrt. wir sind definitiv angefixt – windsurfen ist guuuuut…

leider beginnt es rundherum zu grollen und wir verlassen das wasser am frühen nachmittag. es regnet sich etwas ein, und wir verbringen den abend unter dem tarp zwischen den beiden sternen.

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tschüß r(u)egen

es hat sich eingeregnet und wir verlassen den stellplatz recht zügig.

bevor wir in richtung mecklenburgische seenplatte aufbrechen, statten wir den nördlichen ruinen des kdf-seebades einen besuch ab. die löcher im zaun sind groß genug, um im zweifel nicht mehr von einem „auf das gelände eindringen“, sondern von einer „angenommenen einladung“ sprechen zu können…

nach der abenteuerlichen exkursion geht es entlang der deutschen alleenstraße zum malchiner see.

am abend trifft auch johannes hier ein und hat boot und surfbrett mitgebracht. wir sitzen bis tief in die nacht am feuer. gut, das.

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imposantes prora

es ist schwül auf rügen, gewitter liegt in der luft. also bauen wir erstmal die hängematte auf.

nachdem die erste gewitterfront für heute durch ist, machen wir uns auf zum ex-nationalsozialistischen „kraft durch freude“ -„seebad für 20.000“.

die ausstellung „MACHT urlaub“ zeigt eindrucksvoll, bis in welche bereiche hinein das ns-regime das leben der deutschen im dritten reich bestimmte.

auch die angegliederte kunstausstellung „ins blaue“ gefällt.

nach ein paar erkundungsgängen an den 4,5 kilometer langen nazibauten entlang bleibt noch zeit am strand zum baden.

dann wird es binnen minuten stockfinster, das angekündigte, schwere unwetter bricht mit gewalt herein, geht aber verhältnismäßig glimpflich ab. naja. teile des wohnmobilstellplatzes sind jetzt seenlandschaft und einige vorzelte schrottreif, aber unser scandibus hat nichts abbekommen…

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hallo deutschland…

die fähre von trelleborg nach sassnitz startet um 7:45. wir finden einen netten platz auf dem (wenn ich nicht hier bin, bin ich auf’m…) sonnendeck.

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so gehts ratzfatz – um 11.00 uhr sehen wir die kreidefelsen kap arkonas und haben deutsches handynetz. 3 1/2 monate skandinavien liegen hinter uns. zu früh zum detaillierten resümieren. aber gut war’s. verdammt gut. und der scandibus war brav. sehr brav. hach…

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auf rügen hat sich einiges verändert seit 1993. damals war ich zum bisher ersten und bis heute letzten mal hier gewesen. klassenfahrt in der 10. klasse…:

exkurs I (total spannend):
hier haben wir damals nach einer wanderung durch den naturpark am königsstuhl, bei der wir trotz höchster waldbrandgefahr wie die schlote geraucht haben (evil…), etwas gezittert: als wir in sassnitz ankamen, ertönten plötzlich die sirenen der feuerwache. uuuupsi… entsprechend schuldbewusst waren wir einige wochen später in der schule, als plötzlich zwei bka-beamte „nur ein paar fragen“ an uns hatten. zum glück hat der wald aber gar kein bisschen überhaupt nicht gebrannt. aber auf unserer fahrt nach rügen hatte unser zug gerade in dem moment den bahnhof bad kleinen verlassen, als der raf-terrorist wolfgang grams dort bei einer gescheiterten festnahme erschossen wurde. wir hatten davon aber so gar dermaßen gar nichts gesehen – und das reichte den bka’lern. und wir waren wirklich unheimlich erleichtert. wir waren gar keine brandstifter. und wir mussten nun zum glück nicht ins gefängnis. puhhh… knapp! mannomann…

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exkurs II (nur für moppedfreaks…):
auf dieser klassenfahrt habe ich mir meine erste motorradzeitschrift gekauft. thema: die neuen modelle 1994. dabei war eine vage vermutung nebst zeichnung von einer angeblich im kommenden jahr geplanten neuen gs von bmw. 1100 kubik sollte die haben. und paralever und telelever und einen vierventilboxer mit mordsdrehmoment, und, und, und. aber alles sehr, sehr utopisch. ich dachte nur: wenn bmw sowas mal bauen sollte – das wäre vielleicht geil die kiste zu fahren… die gs kam wirklich 1994 raus. und zehn jahre später besaß ich dann eine wunderschöne, schwarze 97er r1100gs und habe mit ihr viele herrliche touren nach skandinavien, bis in die ukraine und in die türkei und wer weiss wo hin überall gemacht. die ausgabe der „motorrad-reisen-sport“ aus 1993 mit der zeichnung der gs besitze ich heute noch. meine gummikuh seit drei jahren leider nicht mehr. wegen zeitmangel verkauft… schnief… hier das letzte bild von ihr:

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rügen jedenfalls ist – erwartungsgemäß – von einer damals noch sehr verträumt-romantischen ferieninsel der frisch verstorbenen ddr zu einer aufdringlichen kommerzmixtur aus massentourismus und vollfüllten bebauungsplänen geworden. dennoch: landschaftlich immer noch sehr, sehr schön.

wir statten zunächst der ostsee bei glowe einen besuch ab und suchen dann eine ganze weile nach einem geeigneten platz für die nacht. wir werden fündig, aber deutschland gibt uns einen kleinen kulturschock:
die wichtigsten regeln des gefundenen wohnmobilstellplatzes passen in arial schriftgröße 10 gerade auf einen dina4-zettel. amen dazu…

wir gönnen uns in sassnitz am nachmittag erstmal ein schönes restaurant, fassen schnitzel
und bier, und machen anschliessend noch eine wanderung zum königsstuhl. der ist wirklich beeindruckend. schön.

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unser stellplatz liegt bei prora. unweit des gigantischen ex-nazi-ferienbunkers „kraft-durch-freude“. in dem gibt es heute abend/nacht auch viel freude: ein house-dance-farbbeutel-festival. nicht nur die beats sind auf 1km luftlinie sehr sauber und klar bis tief in die nacht auf dem stellplatz zu hören… das gönnen wir der spießercommunity auf der „wohnmobil-oase“ irgendwie ein bisschen. muss für die in etwa so fies sein, wie für uns ein andrea berg dauerkonzert. das kommt davon, wenn man an der klotür 20ct einwerfen muss! wir widerstehen ob unseres schlafdefizites der versuchung nachts noch auf das offensichtlich partymonströse festival zu gehen und bunt zu werden. aber wir genießen bei einer flasche jever die gute mukke… hallo deutschland… skandinavien liegt hinter uns, aber wir haben noch 2
wochen urlaub.
da passiert noch was!
und: gute nacht…

bye, bye, scandinavia!

es ist immer noch sehr schön am vänern – aber heute brechen wir auf. nach einer letzten spazierrunde zum klippbad mit christoph und verena satteln wir den scandibus und machen uns auf nach süden.

unser eigentliches ziel, der bolmen, genauer der kleine, süße platz am bolmsö, ist total überfüllt, und die alternative, der kitespot varberg, ist uns gerade zu touristisch. spontan buchen wir für morgen die fähre von trelleborg nach sassnitz. rügen, da war ich seit 21 jahren nicht mehr, und maxine noch nie. auf dann…!

um 01.00 uhr stehen wir in der nähe des fährhafens. unser letzter abend in skandinavien endet mit fahren, fahren, fahren und bett. vielleicht besser so. wir wollen hier ja mal nicht sentimental werden… schnief…

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